"private collection"

wieso kannst du schreiben? du sollst nicht schreiben, du musst hören, viel besser noch hören, und fühlen. kaum habe ich ihn, den neuen rhythmus, fängt der trommler an, mit mir zu sprechen. irgendwas. mann, das geht nicht, ich muss mich konzentrieren. er sieht das, lacht, fängt an zu singen und zu rufen. unverständliches für mich, manchmal ist mein name dabei, manchmal auch was französisches. hin und wieder kriege ich eine kleine erklärung, vor allem, wenn ich mitrufen oder antworten soll. auch das: fremd und äußerst gewöhnungsbedürftig und sehr zaghaft meinerseits. ritmo senegalese. klingt in meinen ohren italienisch. nicht der rhythmus, der ausdruck. ich brauche bücher, irgendwelche bücher, in denen ich sowas nachlesen kann. mein kopf funktioniert sonst nicht. nun schreibt er mir doch noch einen zettel, ein verschrumpeltes etwas, das er von einem schon beschriebenen blatt abgerissen hat.

später sprechen wir über die djembé, die ich mir jedes mal greife. klingt sehr gut, aber fell nicht schön. gerade das gefällt mir, gräulich-bräunlich, eher dunkel, sieht aus wie ein feldhase. ich könnte eine andere kaufen und dann tauschen. mal sehen. ich will einen zollstock mitbringen und die höhe messen, ich bin ein zwerg und die, die ich zuhause habe, ist für leute ab 1,85. er lacht: vielleicht sei einfach nur der stuhl zu niedrig. er kramt einen spiegel hervor (auch das noch) - der ellenbogenwinkel stimmt nicht. ich schäme mich, dass ich nichts anderes mehr sehen kann. vor allem nicht das, was er sieht. ich fühle mich dumm, arm und traurig.

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ritmologia