nach dem sonntäglichen schwimmen wie üblich im bahnhof ein paar frische lebensmittel besorgen wollen. man hat grund zum feiern: hundert jahre alt ist er geworden, der gute. das bunte treiben stört meine routine. aus der ferne eine stimme, die mir vertraut ist. also doch ein gläschen sekt und ihr nachgehen. um die ecke, hinten am letzten gleis, eine kleine bühne und da steht er in einem seiner weißen weiten hemden, eigentlich mehr bluse als hemd, wie man sie vielleicht auch heute noch auf flohmärkten bekommt, gibt den bänkelsänger mit drehleier, entlockt den schalmeien hinreißende töne, so, wie er - als berlin noch eine insel war - gern die passanten erfreute. hier hat er nicht viel publikum, die leute sind in eile oder beteiligen sich an albernen kleinen spielen. niemand starrt ihm auf die knochigen hände mit den zu großen gelenken, die jeden ring, wenn er drüber ist, wackeln lassen. nun singt er irgendwas mit aus und spielmann und paus, packt seine instrumente sorgfältig ein, sagt ichweißnichtmehrwas und "meine dame" zu mir. ich antworte nicht, ich lächele abwesend, so schlecht fühlt es sich gar nicht an, dieses meine-dame-alter, ehrlich nicht.