hin und wieder habe ich schulbücher zu begutachten und manchmal ist mir eins davon besonders sympathisch. dann mache ich das, was ich auf keinen fall tun soll: lektorenarbeit.
da es sich um einen dienstlichen auftrag handelt, bei dem die person, die ihn erfüllt, nicht in erscheinung treten darf, gehen meine vorschläge nicht an den verlag, sondern ans ministerium, das wiederum darauf zu achten hat, dass konkrete hinweise allenfalls exemplarisch weitergeleitet werden.
ich allerdings freue mich, wenn ich irgendwann ein belegexemplar erhalte, aus dem hervorgeht, dass auf alle kritikpunkte reagiert wurde, denn das zeigt, dass ich den sachbearbeiter auf einem kleinen klebezettel davon überzeugen konnte, die sache wichtiger zu nehmen als seine anweisung, und in den verlagen leute rumsitzen, die sowas zu schätzen wissen.
nein, finanziell lohnt sich das überhaupt nicht; wenn ich meinen stundenlohn ausrechnen würde, finge ich wahrscheinlich an zu weinen.