15.06.2006
dreißig jahre lang hatten ihr die ärzte erzählt, sie könne keine kinder bekommen. es gab zeiten, in denen sie das bedauert hatte, und solche, in denen sie das genießen konnte. irgendwann hatte sie sich einfach damit abgefunden. nun war sie in der zweiten hälfte der vierziger - und schwanger. die gefühle hätten bei einer 16jährigen nicht stärker ausschlagen können. ebenso wie ihr völlig klar war, dass das alles überhaupt nicht ging, dass sie niemals irgendjemandem davon würde erzählen können, wusste sie auch, dass dieses kind ein geschenk war, das sie einfach nicht wieder hergeben durfte. |weiter|