"private collection"

jahrelang ging er ihr auf den keks mit seinem weihnachtspyramiden-tick. immer wieder hatte er irgendwas in ordnung zu bringen, mal funktionierte eine nicht, weil sich ein drehflügelchen verzogen hatte, mal brannten die kerzen ungleichmäßig, dann wieder erklang ein glöckchen nicht so, wie es zu erklingen hatte. und in jedem jahr sah er mindestens eine, die er unbedingt brauchte: eine besonders kleine oder eine besonders große, eine üppig verzierte oder eine äußerst schlichte, es konnte sogar im sommer eine runtergekommene vom flohmarkt sein, er würde sie schon wieder hinbekommen und zum fest erstrahlen lassen.

nun schreiben wir das jahr drei nach der scheidung - und das, was sie sich gönnen wolle, sei eine weihnachtspyramide, diesmal eine richtig schöne, vielleicht mit patina. "diesmal ???" na ja, letztes jahr habe sie beim einschlägig bekannten kaffeeröster nicht widerstehen können (eine kleine nur, nichts besonderes, vorwiegend metall). "und nächstes jahr fährste ins erzgebirge und kaufst direkt beim hersteller und eine von den dreien wird schon so gnädig sein, den geist aufzugeben, dass du sie zu ihm hinschleppen kannst?" ich verstünde sie mal wieder nicht. grinsend und staunend versuche ich dennoch ihrem kenntnisreichen vortrag zu folgen. [kleiner abklatsch hier]

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dacapo