je später der abend
ziemlich beschäftigt mit dem falschen ipod und schnitzlers fräulein else horche ich nun doch auf, die jugendlichen, die sich eben noch gefreut hatten, dass sie den bus erwischt haben, werden nervös: die s-bahn kömmer vergessen... der busfahrer schaltet den motor aus, bittet um verständnis, er müsse den anschlussbus abwarten. ich werde auch nervös, ich will dieselbe s-bahn. es ist schon halb zehn, die nächste fährt über ffm-flughafen, dauert ne halbe ewigkeit und ich bin eh fast zwei stunden zu spät. also nach vorne: würden Sie jetzt bitte mal losfahren! er belehrt mich, dass er nach 20 uhr undsoweiter. ich erkläre ihm, dass er jetzt entweder losfährt oder mir die 4 euro für den ergänzungsfahrschein zur monatskarte zurückerstattet, den ich nicht mehr brauche, wenn ich die verdammte s-bahn verpasse. das ist nicht vorgesehen, das ding gilt ja den ganzen abend. mir doch egal, ich brauche ihn für diese bahn oder gar nicht. ich lasse die situation eskalieren: Ihren namen bitte, die busnummer, außerdem die telefonnummer des unmittelbaren vorgesetzten. und da ich mich nun einmal aufgetakelt hätte und im besitz einer monatskarte sei, könne ich auch den rest des abends mit ihm rumfahren und mich abreagieren. er lässt den bus an, die jugendlichen klatschen, grölen. er latscht aufs gas, knapp wird‘s trotzdem. der kleine pseudogangsta schubst mich an: cool, lady, Sie könn dann langsam machen am bahnhof, ich krieg die schon noch, drück die tür auf für Sie... ich bin allerdings genauso schnell (pumps in der hand). wir sitzen im letzten wagen, der kleine grinst und grinst und grinst, ich lasse ihn dafür mithören: 2pac, common, dead prez. er staunt. und natürlich würde es jetzt zu weit führen, ihm zu erklären, dass mein sohn aus versehen meinen ipod, ich dann nicht gleich gemerkt, dass ich seinen ... jedenfalls wurde es dann doch noch ein netter abend. alles in allem.