"private collection"

schon von weitem sah ich, dass ein herr auf der bank saß, von der aus man den platz und die einmündung der straße überblicken konnte. näherkommend stellte ich fest, dass ich ihn flüchtig kannte, ich hatte ihn in durchaus angenehmer erinnerung, lächelte also, als er sich erhob und auf mich zukam, um mir - wie ich feststellen musste - sogleich vorzuwerfen, dass er mehrere stunden auf mich gewartet hätte. schon die telefonische auskunft, dass ich nicht zuhause sei, hatte er als 'schutzbehauptung' deklariert, so dass sich die anwesenden weitere informationen entlocken ließen, aus denen er glaubte schließen zu können, wann ich zurück sein würde. damit, dass es zwei uhr würde, hatte er nicht gerechnet. ich lächelte immer noch, jetzt verständnislos, und hörte mir an, wie kalt es um diese jahreszeit (oder tageszeit?) sei und dass ich wohl doch mehr zeit hätte, als ich damals behauptete. eigentlich wollte ich ihn noch fragen, warum er überhaupt so lange gewartet hatte, aber dann vergaß ich es und ging weiter, das hoftor sorgfältig hinter mir schließend. im kühlschrank noch trockener martini, auf dem schreibtisch klausuren, im bett der schwarze kater. gute nacht.

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auchdasnoch