"private collection"

heute abend im frankfurter schauspiel: "fahrenheit 451"

[der titel von ray bradburys dystopie aus den 50er jahren bezieht sich auf die temperatur, bei der papier sich entzündet. bücher als hauptfeind, weil anstifter zu selbständigem denken und damit anti-sozialem verhalten, sind zu verbrennen. das totalitäre, monoton aufgebaute gesellschaftssystem wird über die menschen, die in ihm agieren und deren wohnverhältnisse (verordnete, simpelste beschäftigungen, permanente unterhaltung über videoleinwände, glückspillen undsoweiter) auf der bühne eindrucksvoll abgebildet. die hundert aufführungsminuten in der "schmidtstrasse12" - einem ehemaligen produktionsgebäude, in dessen anderem teil sich die kommunikationsfabrik befindet - zogen an diesem abend eher jüngeres publikum an. das wird wohl auch so bleiben: viele deutschlehrer werden die vorstellung als anlass nutzen, ihren schülern das buch in die hand zu drücken. sicher noch aktuell, soll wohl auch nochmal verfilmt werden. premierenfeier mit bier, ökosekt und der allseits beliebten frankfurter grünen soße. viele gut gelaunte leute, ob mit oder ohne rang und namen, sowie gewöhnungsbedürftige musik - ich erinnere mich an die prinzen - inklusive.]

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apropos theater