zauberberg. positionen am abgrund. nach thomas mann. uraufführung am 23. februar im kleinen haus des frankfurter schauspiels.
[friederike heller (regie) und marcel luxinger (dramaturgie) bringen manns roman in einer bearbeitung für drei schauspieler auf die bühne. hans castorp - der protagonist des romans, der als gesunder junger mann im davoser lungensanatorium zu einem kurzen besuch erscheint und dann sieben jahre bleibt - und sein eigentümlicher reifeprozess in dieser abgeschiedenen morbiden welt werden ins publikum verlagert, das den widerstreitenden "ideologen" naphta (rainer frank) und settembrini (max herrmann) als zu überzeugender ansprechpartner dient und sich dem irrsinnigen showdown sämtlicher philosophien schließlich widerstandslos ergeben muss.
die medizinisch und erotisch pathologische atmosphäre auf der mit flexiblen schaumstoffmatratzen ausgelegten rundbühne des zauberbergs wird genial von sandra bayrhammer erzeugt, die als "der schleichende krankheitsverlauf (skv)" oberarzt, krankenschwester, madame chauchat ebenso wie das verstreichen der zeit repräsentiert.
ein grandioses schauspiel, das einen zwei volle stunden in seinen bann zieht, anschließend in die kneipe und schließlich ans bücherregal oder zu amazon, weil man sich unbedingt das tausendseitige original nochmal antun muss.]