"private collection"

maifestspiele

nicht die offizielle eröffnung diesmal, die war vorgestern. stattdessen heute mit dem sohn in "cage". nennen wir's mal tanztheater. altersangabe 14 plus. offenbar etwas für mich: stilmix aus klassik, bruitismus, tango, hiphop, wilder percussion, klezmer und keine-ahnung-was. dazu ballett, akrobatik, kampf- und breakdance, dargeboten von den fünf extrem beweglichen kerlen der truppe renegade in einem idiotischen tempo, teilweise im zusammenspiel, teilweise isoliert voneinander. alles in einem glaskäfig (als symbol für das innenleben der akteure) und um diesen herum.

herbe kritik seinerseits: alles sei seiner kultur beraubt worden (wenn ich breakdance sehen will, muss ich mir dazu nun wirklich keinen tango anhören, und schon gar nicht im theater). völlige begeisterung meinerseits und des publikums (er: wer hat denn da geklatscht? vierzigjährige muttis, die sich an den paar passablen oberkörpern in aktion ergötzt haben. was ist denn die aussage? wo spielt sich das überhaupt ab? in theben, in frankreich, in irgendeiner vorstadt?). im rausgehen also heftiger streit, in dem er mir schließlich vorwirft, dass mich am ganzen leben eben immer nur die bühnenfassung interessiert habe. womit er absolut recht hat, der kleine, der sich gerne mal zu mir runterbeugt.

darauf trinken wir - die bar im schwarzen bock ist noch zu leer - im "spital", wo er zur freude der anderen gäste den coolen, aber nichtsdestotrotz wohlgeratenen sohn gibt und ich die mutter, der das eigentlich egal ist. bringt mir eine veritable liebeserklärung von ihm ein, die erste in zwanzig jahren.

als ich mich verabschiede, ruft er die junge dame an, mit der er in den gerade angebrochenen mai feiern wird, und auf dem heimweg mokiert er sich über die kleinen dinge, die mich herrlich aufregen konnten, während mich die großen absolut kalt ließen. gebracht hätten meine bemühungen aber sowieso nichts; so sei mir doch eben sicher nicht entgangen, dass er noch immer "baby" sage - und dann erzählt er mir von ihr.

ich buche das jetzt mal unter muttertag, zumal wir auch noch über flieder sprachen, der in diesem jahr fürs klauen einfach zu früh verblüht ist.

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apropos theater