"private collection"

allseits hochgelobt war diese inszenierung der 'maria stuart', von klarstem schiller sprach die presse und davon, dass die produktion drei stunden lang in atem halte - entsprechend hoch dann natürlich die erwartung an so ein stück, das man nicht modernisiert, vielmehr in die vergangenheit zurückgeführt habe.

vielleicht bin ich ja wirklich die alte ziege, für die man mich hält, eine, der man es nicht recht machen kann... dabei verlange ich nicht viel. es soll nur theater drin sein, wo theater draufsteht. ob klassisch oder modern, ob im großen haus oder in der runtergekommenen wartburg ist mir fast egal, solange die schauspieler sprechen können - nach möglichkeit auch noch so, dass man sie hört.

nun haben sie also schillers sprache. aber außer ulrike gubisch in der rolle der maria stuart macht keine/r was draus. wie auch: viel zu viel action auf der bühne. randel - gegen den strich besetzt (aha!) - muss sich ausziehen; birnbaum, der sprechen kann, wenn man ihn lässt, hat - in der äußerst dämlich interpretierten rolle des grafen aubespine als modefant - zu französeln. gegen ripkens ebenso wie gegen krolls immer gleiche stimmfärbung scheint auch in keiner inszenierung ein kraut gewachsen. lichtblicke: faber (kammerfrau) und krämer-jester, der nun krumpholz ersetzt, dessen tendenz zur albernheit mir auch schon genügend stücke verdarb, zuletzt den nathan.

immerhin: den schülern hat's gefallen, sie wollen schon wieder. nächste woche also clockwork orange (in der wartburg - mit birnbaum als alex).

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apropos theater