"private collection"
31.01.2009

heutzutage gibt‘s ja keine sachbearbeiter mehr, zumindest keinen, der für eine/n zuständig wäre und den einzelfall hinreichend kennt. da zieht man eine sogenannte service-nummer, die - begleitet von einem blöden tröten - aufleuchtet und eine/n wartezeitgerecht zum nächstbesten döspaddel schickt.

lieber mal keine details, die sich - zugegeben - nicht ganz unabhängig von einer gewissen grundgrantigkeit meinerseits zu ergeben pflegen, welche sich wiederum mühelos steigern lässt, wenn unerbetene hinweise sowie dämliche nachfragen ein knappes und präzises vorbringen des anliegens verzögern oder meine lieblingsformel "wie vorjahr" das abermalige vollständige ausfüllen eines formulars nicht erübrigt.

ich saß also da, trug längst bekannte daten sorgfältig ein und ärgerte mich, weil früher vieles besser und mein herr blum schon seit langem nicht mehr für mich da war, während die behördentante die wartezeit nutzte, um private telefonate zu führen, ihre kolleginnen zuquatschte undsoweiter, als mir der rettende einfall kam.

ich beförderte den formularkram in den papierkorb, zog unauffällig eine andere und kurz darauf eine weitere service-nummer und wartete ab, zu welchem arbeitsplatz sie mich geleiten würden. nur einen aufruf musste ich ignorieren, schon zum nächsten wurde aufmerksam gelächelt, sodass ich auf flotte bedienung hoffen konnte. und siehe da: quasi von selbst erschienen die umstände des falles auf dem monitor, lag das passende formular griffbereit, wurde prompt mit den paar notwendigen eintragungen versehen und mir nur zur unterschrift rübergereicht.

wenige minuten später saß ich gutgelaunt und mit steuerklasse zwei beim italiener nebenan. und meine steuererklärung 07 gilt auch als fristgerecht eingegangen, mit der kann ich mich dann morgen in aller ruhe befassen.