"private collection"
07.10.2008

endlich geschafft: thomas von steinaeckers "wallner beginnt zu fliegen".

immerhin gelesen, es also nicht geschafft, den roman nach ein paar seiten ins regal zurückzustellen. eine spröde familiensaga, die mit einem flugzeugunglück aus der sicht des opfers, des alten wallner, beginnt (s.o.). nicht unspannend - nur wird gleich im anschluss an diese halbe seite das bemitleidenswerte leben des mittleren wallners ausgebreitet (traktorfabrikbesitzer mit rumänischer ehefrau sowie sohn). im zweiten teil müssen wir uns mit eben diesem sohn, dem jungen costin wallner, und dessen weltsicht aus der perspektive eines (alternden) casting-popstars beschäftigen. die authentische sprache dieser 140 von insgesamt 360 seiten war mir anempfohlen worden, hat mich aber fast durchgängig genervt. hier taucht auch wendy auf, als uneheliche tochter des ansonsten kinderlosen casting-costin, die von ihrer akademischen laufbahn angeödet (mehr oder weniger rührend) im letzten teil geschichte machen wird, die familiengeschichte der wallners.

im jahr 2050 oder so sitzt sie also vor ihrem rechner, löscht immer wieder diverse textpassagen, stehen bleibt die, mit der alles begonnen hat:

"günter wallner beginnt zu fliegen. seine geriffelten gummisohlen ruhen nicht mehr auf der fußstütze. wie die anderen fahrgäste auch wird er nach vorne geschleudert."

wendy überlegt. dann markiert sie den satz und sagt: "LÖSCHEN."