natürlich habe ich den alten herrn nicht enttäuscht, der mir partout den lessingschen originaltext in die hand drücken wollte, als ich an diesem spätsommernachmittag im biebricher schlosspark von bank zu bank lustwandelte, um der ringparabel in den verschiedensten sprachen zu lauschen.
vom literaturwissenschaftler über sprecher/schauspieler bis hin zur hausfrau hatten sich diverse native-speaker bereit erklärt, den text in ihrer muttersprache vorzutragen. englisch hat mir gut gefallen (geoffrey steinherz) und hebräisch (mirjam schmetterling), auch tschechisch und finnisch hätte ich empfehlen können.
publikumsmagnete waren raoul van maastricht (niederländisch) und helmut waibler (deutsch). hier sammelten sich allerdings auch die diskussionswütigen, die nicht müde wurden, auf die kaum vorhandenen native-listener zu verweisen.
ein paar worte mit m. goldmann über den flaneur (wer liest denn heute noch benjamin?), einen blick auf den rhein, nachhause im bus mit wallnusseis und der ahnung, dass der sommer schon vorbei sein könnte.