"private collection"
01.09.2008

kurzfristig von der ideallinie abzuweichen macht mir beim schwimmen zum beispiel nichts aus, wenn sich dadurch das soziale miteinander für alle angenehmer gestalten lässt.

anfangs schätzte ich sogar seinen energisch-maskulinen energieeinsatz, der das kraulen zwar etwas unelegant machte, aber immerhin geeignet war, die gefürchteten bleienten auf abstand zu halten. etwas mehr flexibilität beim entgegenkommen hätte ich ihm aber schon zugetraut und nach mehreren defensiven bahnen dann auch langsam mal erwartet, was zu einer beinahe-kollision führte.

dass er zum kapee nur eine weitere chance bräuchte, war eine fehleinschätzung mit körperkontakt zu meinen lasten. natürlich hätte ich weinend zum bademeister rennen können, ich wollte aber viel lieber schwimmen. eine folge davon war, dass sich bei der nächsten begegnung mein linker fuß irgendwie verhärtete und das daran befindliche bein im rechten moment krampfartig zustieß.

zum glück war der bademeister sehr schnell da und rettete mich aus den pranken des unflats, der aus heiterem himmel über mich hergefallen war, um mir gefühlte dreißig minuten den atem zu rauben durch brutalstmögliches untertauchen.

und ich dachte immer, männer hätten so etwas wie eine angeborene aggressionshemmung gegenüber frauen. oder bin ich dafür schon zu alt?