"private collection"
29.04.2007

meine weinbestellung ist da. da war sie ja eigentlich die ganze zeit, nur eben nicht hier, sondern in der obhut einer mainzer spedition. von selbiger fand ich eine nachricht auf dem AB vor, dass ich einen liefertermin vereinbaren möge.

noch bevor ich dazu komme, erreicht mich eine ebenso rheinische wie kaum verständliche frohnatur, die meinem vorschlag, die kisten am mittwoch vor 11 uhr vorbeizubringen, entgegenhält, dass man ein gewisses zeitfenster benötige. ich schalte auf "leicht unterbelichtet" und bitte sie zu notieren: zeitfenster doppelpunkt sieben bis elf uhr mesz.

das war ganz schlecht, denn nun erklärt sie mir, was "normal" ist, und normal ist von 8 bis 14 uhr. ich wiederum kann das so normal nicht finden, an einem normalen werktag sechs stunden auf ein paar kisten wein zu warten. an einem normalen werktag habe ein normaler mensch seinen ganz normalen job zu erledigen. ob sie etwa normalerweise um diese zeit zuhause wäre?

es wird müßig. also teile ich der jungen dame mit, dass ich mich jetzt leider von ihr verabschieden müsse. von ihrem "aber wir haben doch noch gar keinen termin!" höre ich nur noch die ersten vier wörter.

in der folge diverse telefonate zwischen der spedition und dem weingut, dem weingut und mir, dem weingut und der spedition, in denen der ausdruck 'zeitfenster' so oft fällt, dass ich allergische reaktionen befürchten muss. dennoch gebe ich mich flexibel: ab 14 uhr ginge an bestimmten tagen auch.

das wiederum ist ganz ausgeschlossen: ab 14 uhr sind die abholungen dran. das sehe ich sofort ein und schlage ihr vor, dann halt 13.55 uhr zu notieren [geht nicht] oder ganz konspirativ die letzte lieferung als erste abholung zu deklarieren [geht erst recht nicht] oder den kram einfach bereitzuhalten, damit ich ihn irgendwann während der geschäftszeiten selbst abholen kann [nicht vorgesehen]. vorgesehen sind zeitfenster, und zwar normale, sonst könne man nicht liefern und der wein ginge ans weingut zurück.

nun isser aber doch in meinem keller: gestern nachmittag übergab mir der fahrer grinsend die sendung. das weingut hatte kurzerhand die früher zuständige mitarbeiterin reaktiviert und wird in zukunft per post liefern.