krippen- und krabbelkinder
auf was wartet ihr? dass sich hier ein paar politiker auf eure kosten profilieren? bis diese regierung in die pötte kommt, können eure kinder längst laufen und gehen vielleicht in kindergärten, die auch nicht das gelbe vom osterei sind.
es ist wirklich nicht besonders schwierig, eine elterninitiave zu starten, mit ein paar gleichgesinnten einen verein zum zweck der kinderbetreuung zu gründen, räume zu finden, eine geeignete erzieherin anzustellen (bat-angelehnt) und loszulegen - und zwar so, wie man sich vorstellt, dass kinder aufwachsen sollten: glücklich!
ich will nicht abstreiten, dass das alles mit organisatorischem und sonstigem aufwand verbunden ist, aber man lernt eine ganze menge und bleibt ganz anders mit dem leben der kinder verbunden, als das normalerweise der fall wäre. wer bekocht schon alle vierzehn tage so eine rasselbande oder führt sie (nach rücksprache mit dem gastwirt) auch mal zum essen aus? wer redet sich einmal im monat mit anderen die köpfe heiß, weil nichts vorgegeben ist, also auf den elternabenden elementare dinge zu entscheiden sind? wessen kinder können sich in eine gemeinschaft einpassen und dennoch den einen oder anderen spleen pflegen?
jaja, das kostet eine kleinigkeit. aber mit der zeit kriegt man raus, wo man gelder locker machen kann, wenn eine renovierung ansteht, und dass sich die stadt auch an den laufenden kosten beteiligen muss, weil man ja den job erledigt, der eigentlich ihrer wäre.
es dauert übrigens nicht lange, bis man einen namen hat und ein bisschen einfluss und die kinder zum beispiel die selbe grundschule besuchen können. und vorher war alles schon gewachsen und gediehen und man hatte ein wunderbares familiäres netzwerk, das ganz selbstverständlich alle möglichen widrigkeiten auffängt, die das leben mit kindern ja auch begleiten. und irgendwann sind die letzten kinder der gründungseltern aus dem gröbsten raus und man übergibt dem jungvolk den laden zu treuen händen.
was wir zu übergeben hatten? eine altersgemischte kindergruppe mit angeschlossenem hort, mit plätzen für gut 20 kinder im alter von null bis etwa zehn jahren, räumlichkeiten in spielplatznähe, eine sozialpädagogin, die von anfang an dabei war, einen erzieher/künstler, der sich nachmittags im hort ein paar mark verdiente, und drei weitere arbeitsplätze für immer mal wieder wechselnde kräfte.
[die alten treffen sich noch einmal im jahr, am 6. dezember. der nikolaus hat gewechselt, aber wie früher berichten ihm die eltern, wie es den kindern in dem zurückliegenden jahr ergangen ist. die kinder wiederum (die ältesten in den zwanzigern) singen ihm ein lied und dürfen sich über ihre eltern beklagen. alles endet in einem rauschenden fest mit tanz und musik, die ich hier lieber nicht näher beschreibe.]