heiner müller ist heiner müller. ewig her, dass ich ihn gelesen und ewig her, dass ich ihn gesehen habe. heute (15.2.) in der frankfurter "schmidtstrasse12" die premiere seines stückes "der auftrag". stark. zunächst der am konferenztisch stakkato gelesene stückinhalt (eine art verbalkampf rund um den auftrag zur anstiftung eines sklavenaufstands in jamaika gegen die britische krone im jahre 1799, der durch die machtübernahme napoleons hinfällig geworden war) von fünf akteuren in kapuzenpullis, die durch umdrehen ihrer namensschilder weitere rollen repräsentieren. dann eine art parcours, der eine viertelstunde lang schweigend im uhrtakt abgeschritten wird, und schließlich die berühmte fahrstuhlepisode (ein angestellter im lift, der den auftrag seines chefs nicht in empfang nehmen kann, textet zu zeit, pünktlichkeit, unsterblichkeit u.ä. und findet sich, als er den fahrstuhl verlässt, auf einer dorfstraße in peru wieder). dieser etwa 20minütige monolog wird von allen fünf akteuren hintereinander wortgleich gesprochen und sorgt dadurch für länge und unerfindliche heiterkeit oder auch langeweile im publikum. ich hasse es übrigens, wenn sich leute im kino oder im theater wie in ihrem wohnzimmer aufführen - besonders, wenn es sich um schauspieler handelt, die auf der bühne stets so schlecht waren, dass man ihnen nun zu unterstellen geneigt ist, sie müssten sich im publikum produzieren.