"private collection"
21.04.2006

wien. damals. morgenarbeit in der spanischen hofreitschule. von major w. in die kaiserloge gebeten. jeden morgen aufs neue. besessen davon, eine karte für die ausverkaufte abendvorstellung zu ergattern: tagsüber klinkenputzen in sämtlichen hotels, reisebüros undsoweiter. abends: rumlungern an der kasse. keine augen für die stadt, ihr flair, ihre sehenswürdigkeiten. ab und zu mal ein beisl von innen gesehen. dann: ein billett. ein billett. eins! keine ahnung, wie der platzanweiser (in uniform) an die logenkarte gekommen war und warum ich die dafür auserwählte sein sollte. viel zu wenig trinkgeld gegeben, nichtmal am schilling-kurs war ich interessiert. dennoch hatte er wohl mitleid mit dem mann an meiner seite, den ich draußen zurückgelassen hatte. der gute offerierte ihm jedenfalls einen stehplatz, von dem aus ich zu sehen war. ich verstehe bis heute nicht, warum ihm mehr an meinen als an den kapriolen und piaffen der pferde (lipizzaner) gelegen war.