"private collection"
16.02.2007

ein handyman ist laut fremdwörterduden ein bastler bzw. heimwerker.

sowas ähnliches habe ich mir gestern nachmittag gegönnt, nämlich eine art putzmann. "erledige alles im und ums haus" lautete der lockruf, dem ich nicht widerstehen konnte. damals schon, als mir wegen einer erkrankung mein alleinerziehend-kinderreicher haushalt über den kopf zu wachsen drohte. seitdem schreie ich manchmal nach dem handyman, wenn mir aus irgendwelchen gründen die energien fehlen, meinen kram alleine auf die reihe zu bringen.

immer gibt es zu beginn einen kaffee, dazu einen prüfenden blick aufs chaos und die frage, was mir am wichtigsten sei. dann legt er los, ohne das tabu (mein arbeitszimmer) jemals anzutasten. er kostet nicht mehr als eine putzfrau, ist aber vielseitiger einsetzbar: er schleppt zwischendurch die einkäufe hoch, repariert eine defekte wasserspülung oder topft eine unhandlich gewordene pflanze um. es macht ihm nichts aus, wenn ich genervt bin und sage, er möge mich erstmal in ruhe lassen und einfach mit irgendwas anfangen, ich käme dann später hinzu.

was ich schätze, ist dieser männliche blick auf die dinge: aha, das ist das problem, das wird jetzt gelöst oder zumindest tatkräftig angepackt. der weibliche bzw. der putzfrauenblick hat immer etwas schwiegermütterlich kritisierendes, so dass die frage, wie lange die fenster nicht geputzt wurden, bei mir sofort aggressionen hervorruft. ich kenne genügend leute, die aufräumen, bevor die "perle" einmal wöchentlich ihren mahnenden auftritt hat. nichts für mich. wenn ich auf etwas überhaupt keine lust habe, dann sind das regelmäßige termine in kombination mit personifizierten überichs, die meinen, sie müssten meine füße auf dem übervollen schreibtisch vorwurfsvoll anglotzen oder eine bemerkung zu den katzenhaaren in meinem bett machen. er hingegen hat mich erst drauf gebracht, diese abzusaugen, statt waschmaschine und die andere wäsche damit zu belasten.

exakt eine stunde vor schluss nimmt er sich das für ihn bestimmte bier. ein weiteres, wenn wir am ende besprechen, ob und wann wieder etwas zu erledigen ist.